Seit der Abwehrspieler vor dem Cas gegen die vom DFB-Sportgericht verhängte Zweijahressperre in Berufung gegangen ist, herrscht Stillstand in dem Verfahren. Seit Ende vergangener Woche sorgen von mehreren Medien verbreitete Berichte über vermeintlich eingestellte Ermittlungen der Staatsanwaltschaft für Hoffnung unter den HSV-Fans. Das Problem an der Geschichte: Sie stimmt nicht.

„Die Ermittlungen wurden bisher nicht eingestellt“, teilt der Leitende Oberstaatsanwalt Gerald Janson auf Anfrage mit.

Vermutlich kam der Stein gegenteiliger Meldungen wegen eines missverständlichen Satzes des Ausgangsberichts ins Rollen, der von mehreren Medien übernommen und teilweise als eigene Information gekennzeichnet wurde. Richtig ist: Nach Abendblatt-Informationen wurden lediglich die polizeilichen Ermittlungen der beschlagnahmten elektronischen Geräte und des persönlichen Hab und Guts eingestellt.

Mario Vuskovic war bis November 2022 absolut gesetzt in der Verteidigung des HSV. Wegen des Doping-Vorwurfs wurde der 21-Jährige für zwei Jahre vom DFB-Sportgericht gesperrt, legte jedoch Berufung gegen das Urteil vom 30. März ein. Das taten auch der DFB-Kontrollausschuss und die Nationale Anti Doping Agentur (NADA). Nun liegt der Fall beim CAS, den internationalen Sportgerichtshof und es wird klar: Vor Ende des Jahres wird es nicht zur Verhandlung kommen. Laut „Bild“ befinden sich die vier beteiligten Parteien aktuell allesamt noch in der Prozessvorbereitung, die dazugehörigen Ausarbeitungen müssen dem Gericht vorgelegt werden. Dieses hat dazu jedoch noch keine Frist festgelegt, der klassisch auch noch eine Vorbereitungszeit von mehreren Wochen voranginge. So zieht sich natürlich auch das Urteil weiter hin.

Zu einem Prozess in Lausanne (Schweiz) wird es nicht vor Oktober kommen, weil die ursprünglich auf Anfang Juni terminierte Frist einer Stellungnahme beider Parteien inzwischen ausgesetzt worden ist.

Immerhin: Anders als beim Sportgericht, das nach drei Terminen ein in vielen Punkten angreifbares Urteil verkündet hatte, erwarten Rechtsexperten, dass diesmal nach nur einer Verhandlung ein Urteil gesprochen wird.

Am späten Donnerstagnachmittag gab der HSV bekannt, dass auch der zweite Dopingtest – die sogenannte B-Probe – bei Mario Vuskovic positiv ausfiel. Damit wurde das Ergebnis der ersten Doping-Probe bestätigt. Der DFB reagierte umgehend auf das Ergebnis. „Aufgrund des jetzt vorliegenden Analyseergebnisses der B-Probe wird davon ausgegangen, dass ein Verstoß gegen anwendbare Anti-Doping-Vorschriften vorliegt“, teilte der DFB mit. „Das weitere Verfahren über mögliche Sanktionen wird nun von der Sportgerichtsbarkeit des DFB geführt.“ Vuskovic droht nun eine lange Sperre.

Am Mittwochnachmittag musste Vuskovic zudem nach einem Press-Schlag acht Minuten auf dem Platz an seinem rechten Fuß behandelt werden. Danach lief er sich die Schmerzen raus, als wäre nichts gewesen...

Das sah beim HSV-Spiel gegen Rostock richtig übel aus. Mario Vuskovic verletzte sich am rechten Daumen, der vom Rest der Finger abstand. „Die Situation war sehr unglücklich, weil ich in dem Moment den Zweikampf nicht hätte bestreiten müssen. Leider ist mein Daumen bei dem Crash ausgerenkt, das habe ich nach dem Fallen auch sofort gesehen. Zum Glück haben der Doc und die Physiotherapeuten den Finger wieder eingerenkt. Danach wollte ich unbedingt weiterspielen”, sagte der Kroate nun auf hsv.de. Später wurde er aber dann doch ausgewechselt.” Die Untersuchungen ergaben nun, dass Vuskovic am Samstag im Pokal in Bayreuth schon wieder dabei sein könnte. „Nichts ist gebrochen, nur das Daumen-Seitenband ist gerissen. Jetzt habe ich eine Orthese und werde am Mittwoch im Training checken, ob ich damit zurechtkomme. Hoffentlich bin ich für das Spiel am Sonnabend einsatzbereit.“

Im vergangenen Sommer fand im Kader des HSV mal wieder ein großer Umbruch statt. Bis zum Ende der Wechselphase versuchten die HSV-Bosse, den Kader mit fähigen Spielern zu verstärken. Kurz vor Ende des Transferfensters verstärkte man sich mit Mario Vuskovic. Der Kroate kam für 1 Millionen Euro per Leihe und der HSV hat zusätzlich eine Kaufoption von 3,5 Millionen Euro. Wie die „Bild“ berichtet, werden die Rothosen diese Kaufoption dank der Pokalmillionen schon jetzt ziehen. Laut der Zeitung laufen die Verhandlungen und es hängt nur noch an der Summe, die Hajduk Split bekommen möchte. Auch wenn Vuskovics Leihe noch bis Ende 2023 läuft, wird Tim Walter sich freuen, wenn es schnellstmöglich Gewissheit über den festen Verbleib des Innenverteidigers gibt.