Beiträge von Test + Info im Thema „TIM LEIBOLD geb.: 30.11.1993“

    Beim 1:1 gegen den 1. FC Kaiserslautern fehlte HSV-Verteidiger Tim Leibold im Kader der Rothosen. Zunächst ging der Verein von einer Zerrung aus. Doch nach einer MRT-Untersuchung am Montag herrscht die traurige Gewisseheit: Der 28-Jährige hat sich einen Muskelfaserriss im linken Oberschenkel zugezogen. Damit wird der Leibold den Hamburgern in den kommenden Wochen fehlen.

    Wieder einmal reichte es für Tim Leibold am Freitag gegen Holstein Kiel (3:2) nur für einige Augenblicke auf dem Platz. Der einstige Kapitän ist nach seiner schweren Kreuzbandverletzung hinter Miro Muheim nur die klare Nummer zwei auf der Linksverteidiger-Position, stand in acht Saisonspielen erst einmal in der Startelf. Dass er bei seinem Kurzeinsatz gegen die „Störche“ seine beiden einzigen Zweikämpfe verlor, passt da fast schon ins Bild. Und: Allzu gute Aussichten, dass sich an seinem Reservisten-Dasein in aller Bälde etwas ändert, hat Leibold scheinbar nicht: Wie das „Abendblatt“ berichtet, wird dem 28-Jährigen intern vorgeworfen, zu wenig Druck von der Bank zu machen. Stattdessen dominiere bei Leibold die Verärgerung über den Joker-Status.

    Das Leibold-Mysterium: HSV hat keine Erklärung


    Nach 45 Minuten war das Spiel in Paderborn für Tim Leibold vorbei. Über den Grund wurde zunächst gerätselt. Lag es an seiner Gelben Karten? War Trainer Tim Walter mit seiner Leistung unzufrieden? Erst nach dem Spiel folgte die Aufklärung. Leibolds Augen waren plötzlich in der Kabine komplett zugeschwollen. Es war eine allergische Reaktion. Nun wird nach der Ursache gesucht.

    „Für uns war die Allergie fast schon ein bisschen mysteriös, weil wir uns das nicht so richtig erklären können. Das war für uns alle schon sehr verwunderlich“, sagt HSV-Sportvorstand Jonas Boldt. Auch Leibold selbst konnte das Ganze nicht erklären.


    Schon in Nürnberg hatte Leibold die gleichen Probleme


    Fest steht: In Nürnberg ist Leibold bei einem Spiel vor ein paar Jahren schon einmal genau das gleiche passiert. Aufgeklärt konnte es schon damals nicht werden. Auch eine genaue Untersuchung mit verschiedenen Tests blieb im Sommer 2019 vor seinem Wechsel zum HSV ohne Ergebnis. Boldt meint: „Es sieht alles nach einer allergischen Reaktion aus. Es ist aber noch nicht wirklich erklärbar, woher das kommt. Das müssen wir beobachten. Es geht darum, das richtig einschätzen zu können. Was ist der Hintergrund? Kommt das wieder?“


    Ein Rasen-Dünger, eine Crème, die in die Augen gekommen ist oder ein bestimmtes Essen sind alles mögliche Auslöser. Bei Leibold soll nun erneut ein Allergie-Test durchgeführt werden, um den Fall aufzuklären.

    Nach seiner Roten Karte in der Nachspielzeit des Derbys zwischen dem HSV und dem FC St. Pauli (0:1) steht die Strafe für Tim Leibold fest. Der Hamburger Kapitän hat vom DFB eine Sperre von zwei Spielen sowie eine Geldstrafe von 8.000 Euro kassiert. Das DFB-Sportgericht begründet die Sanktionen mit „einer Tätlichkeit gegen den Gegner in einem leichteren Fall nach einer zuvor an ihm begangenen sportwidrigen Handlung“. Leibold und der HSV haben dem Urteil bereits zugestimmt.

    Schlechte Nachrichten für den HSV! Beim Abschlusstraining vor der Partie gegen Erzgebirge Aue (Sonntag, 13.30 Uhr) musste Tim Leibold die Einheit vorzeitig beenden. Der 26-Jährige wurde auf dem Platz einige Minuten behandelt, konnte dann aber nicht weitermachen und ging früher in die Kabine zurück. Der Muskel von Leibold machte während des Trainings zu.

    „Irgendwo habe ich es mir so gewünscht. Wenn man mit vielen Siegen in die Saison startet, gibt das der Mannschaft und einem selbst enorm Selbstvertrauen. So war es bei mir auch. Dass es so schnell, so gut läuft, ist für alle schön.“


    Tim Leibold (25) ist beim HSV der Blitz-Starter. Kaum war der 1,8-Mio-Einkauf aus Nürnberg da, ist er schon eine Konstante im Spiel der Hamburger. Auch wegen seiner Offensiv-Power. Mit sechs Tor-Vorlagen ist der Verteidiger gemeinsam mit Paulis Mats Möller Daehli (24) aktuell der Top-Vorbereiter der 2. Liga.

    Was steckt dahinter?

    Leibold: „Es ist mein Spiel, dass ich mich häufig in der Offensive einschalte. Wenn es dann so klappt, dass man mal ein Tor vorbereiten kann, ist das schön. Trotzdem darf ich meine Defensiv-Aufgaben nicht vernachlässigen.“

    Und weiter: „Ich bin einer, der das Spiel gerne anschiebt. Ich mag die Nähe zum Tor, früher war ich Mittelstürmer. Als Jugendspieler wurde ich umfunktioniert. Zuerst auf die Sechs, dann als linker Verteidiger.“

    Dahinter steckt eine Geschichte. Leibold wirbelte schon als Fußball-Zwerg beim VfB Stuttgart. Sechs Jahre, bis zum Ende der D-Jugend. Dann wurde er aussortiert.

    Leibold, inzwischen 1,74 Meter groß: „Die meinten, ich wäre zu klein. Und sollte mich bitte nach einem anderen Verein umschauen.“ Das tat er. Und verbrachte die nächsten Jahre bei TSF Ditzingen und SGV Freiberg.

    Der große Traum schien geplatzt: „Ich habe schon kurz gedacht, wie geht es jetzt weiter? Ich wollte ja immer Profi werden...“

    Der Neu-Hamburger kam tatsächlich zurück.

    In der Saison 12/13 spielte er bei den Herren von Freiberg. Oberliga Baden-Württemberg. Leibold: „Am Ende der Saison hatten wir ein Freundschaftsspiel gegen die Amateure vom VfB. Trainer war dort Jürgen Kramny. Da habe ich wohl nicht so schlecht gegen den Ball getreten.“

    Einladung zum Probe-Training, ein Angebot für einen Zwei-Jahres-Vertrag. Leibold, der gerade das Fach-Abi in der Tasche hatte: „Da habe ich mir gesagt, komm‘ ich probiere das jetzt.“

    Ein paar Monate später saß Leibold sogar in der Bundesliga auf der Stuttgarter Bank. Beim 4:2-Sieg gegen Hannover (7.12.13). Neu-HSVer Martin Harnik erzielte das VfB-1:0.

    Zwei Jahre Stuttgart II, vier Jahre in Nürnberg, jetzt Hamburg (Vertrag bis 2023).

    Als im Sommer HSV-Trainer Dieter Hecking anrief, war der Abwehr-Spieler direkt heiß: „Die ein, zwei Tage, an denen die Entscheidung gefallen ist, waren schwer. Aber dann ging alles relativ zügig über die Bühne. Ich fand die Gespräche sehr positiv und war voller Tatendrang. Mein Bauchgefühl hat von Anfang an gesagt, ich muss das machen.“

    Und weiter: „Ich war vier Jahre in Nürnberg. Das war eine wunderschöne Zeit. Ich wollte für mich jetzt noch mal einen neuen Reiz setzen. Ich habe mir viel für mich selbst vorgenommen. Ich will wieder Spielfreude an den Tag legen, mich weiterentwickeln. In meinem Alter ist noch eine Menge Potenzial vorhanden.“

    So, wie es bisher beim HSV angelaufen ist, hatte Leibold wohl das richtige Näschen. Auch privat war der Einstieg ähnlich positiv wie auf dem Rasen.

    Der Verteidiger: „Ich war vorher bereits ein paar Mal in Hamburg. Da lernt man schon ein, zwei Hotspots kennen. Wenn man in der Stadt ist, sieht man noch mal ein paar Gassen mehr. Und – die Jungs hier kennen sich in der Stadt aus. Dann fällt es noch einfacher.“

    Mit Freundin Laura wohnt er in Wasser-Nähe: „Richtung Blankenese. Wir haben einen Hund, da bietet sich das an. Der kann da immer toben.“ Sie ist Radio-Moderatorin, arbeitete vor dem Umzug beim Nürnberger Sender „Hit Radio N1“: Leibold: „Sie sucht jetzt hier etwas. Trotz der großen Stadt ist es nicht so einfach. Aber – sie ist guten Mutes.“