Beiträge von Test + Info im Thema „ROBERT GLATZEL geb.: 08.01.1994“

    „Es kann sein, dass er im Kader ist. Wenn alles normal läuft, wird er aber mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht beginnen.“

    Das sagt HSV-Trainer Steffen Baumgart (52) mit Blick auf die Partie Sonntag (13.30 Uhr) beim 1. FC Magdeburg über Robert Glatzel (30).

    Hamburgs Top-Torjäger (16 Saison-Treffer) trainierte – wie Sonntag und Montag – auch am Dienstag auf einem Nebenplatz mit Reha-Coach Sebastian Capel (38). Die muskulären Probleme machen ihm weiter zu schaffen.

    Wie die HSV-Oase vor kurzem erfuhr, dürfte der in der Regel nie verletzte Torjäger auch beim kommenden Heimspiel am Samstag gegen seinen Ex-Club 1. FC Kaiserslautern (13 Uhr) ausfallen.

    Die Verletzung hat sich der 30-Jährige beim Abschlusstraining am Sonnabend vor dem Fürth-Spiel zugezogen. Am Sonntagmorgen versuchten die Physiotherapeuten noch einmal alles, um Glatzel spielfit zu bekommen. Doch all der Einsatz half nichts.

    Er ist mittlerweile Rentner, hat das Fußballgeschehen aber weiterhin gut im Blick. Im Podcast „kicker meets DAZN“ hat ZDF-Legende Bela Rethy auch über den Mangel an deutschen Mittelstürmern gesprochen und sich für eine Nominierung von HSV-Stürmer Robert Glatzel für die Nationalmannschaft ausgesprochen. „Wir haben in der Bundesliga fast keinen Mittelstürmer“, sagte Rethy. Glatzel sei ein Angreifer „mit sensationeller Köperbeherrschung und technisch gut. Er spielt halt Zweite Liga – so what?“ Außer Niclas Füllkrug (BVB) fehlt es in der DFB-Elf tatsächlich an einem klassischen Neuner. Laut Rethy wäre der Hamburger ein idealer Joker.

    Glatzel steht in dieser Saison bereits bei vier Toren und drei Vorlagen. In der vergangenen beiden Spielzeiten erzielte der 29-Jährige 19 bzw. 22 Treffer für den HSV und verpasste kein einziges Spiel. In der Bundesliga hat Glatzel, der auch schon in Englands 2. Liga gespielt hat (für Cardiff City), lediglich in der Saison 2020/21 gespielt und für Mainz in 13 Partien zwei Treffer erzielt. Der gebürtige Münchener war nie für eine U-Nationalmannschaft des DFB nominiert.

    Was passiert, wenn es 2024 erneut mit dem Aufstieg nicht klappt? Dann könnte „Bobby“, laut neuem Vertrag, erneut eine Flucht-Klausel ziehen.

    Wie die Oase erfuhr, liegt diese im Falle eines Nichtaufstiegs 2024 bei 2,5 Millionen Euro.

    Der Hamburger Top-Knipser kann nach dem missglückten Aufstieg für nur 1,5 Mio. Euro den Verein verlassen. Diese Option wurde in den im vergangenen Sommer verlängerten Kontrakt (läuft bis 2025) des Mittelstürmers eingearbeitet. Das war bekannt.

    Nicht bekannt war bisher dagegen die Frist, die Glatzel einhalten muss, bevor diese vertragliche Absprache erlischt. Wie BILD erfuhr, hat der 19-Tore-Knipser nur noch bis kommenden Donnerstag (15. Juni) Zeit, die Option zu ziehen.

    Wenn der HSV aus der 2. Liga aufsteigen will, benötigt er unbedingt Treffer seiner Tormaschine!

    Doch aktuell stockt die Produktion bei Robert Glatzel (29). Der Mittelstürmer traf in den ersten 20 Liga-Spielen 14-mal, in den letzten zehn Partien jedoch nur dreimal. Beim 2:4 beim KSC doppelt und zuletzt beim 6:1 gegen Hannover. Seit drei Spielen ist wieder Flaute.

    Am Engagement des besten HSV-Knipsers der letzten zwei Saisons (44 Tore in 72 Pflichtspielen) liegt es nicht. Glatzel ist in der gegnerischen Hälfte immer wieder anspielbar, macht die Bälle gut fest, arbeitet ohne Ende für die Mannschaft. Aber: Er reibt sich auch außerhalb des Sechzehners ein Stück weit auf. Und da liegt wohl das Problem.

    Die Bild fragte nach bei Nachwuchs-Chef Horst Hrubesch (71), der in seiner aktiven Zeit als Sturmspitze allein für den HSV in fünf Jahren in 134 Treffer erzielte. Hrubesch hat eine einfache Erklärung für das Glatzel-Problem: „Robert ist ein großartiger Spieler, der alles mitbringt. Nur sollte er noch viel öfter den Fünfmeterraum besetzen. Denn Tore macht er nur von dort aus.“ Die Zahlen geben Hrubesch recht: Von seinen 17 Saisontoren machte Glatzel nur drei von außerhalb des Strafraums.

    „Das geht einfach nicht“ – Torjäger Glatzel übt öffentlich Kritik am HSV-Spielstil


    Die Diskussion verfolgt den HSV, seit Tim Walter im Sommer 2021 das Traineramt übernahm. Ist der von ihm eingeforderte Spielstil mitunter zu anspruchsvoll? Muss auch mal die Brechstange rausgeholt werden, um erfolgreich zu sein? Robert Glatzel jedenfalls äußerte nach der Pleite in Kaiserslautern Kritik an der immer gleichen Herangehensweise.
    Insbesondere die Szene vor dem 0:1, als Keeper Daniel Heuer Fernandes die Situation in Bedrängnis spielerisch lösen wollte, sorgte bei Glatzel für Missmut. „Das geht einfach nicht“, erklärte der Torjäger. „Wir müssen den Ball einfach nach vorne dreschen und da anders spielen. Kaiserslautern macht das ja auch. Die spielen extrem viele lange Bälle, stehen hinten tief – und wir spielen dem Gegner den Ball in die Füße.“


    Eine öffentliche Kritik am eigenen Spielstil, die aus der Mannschaft zuvor so noch nicht geäußert wurde. Nicht jeder mag da mitgehen. Sebastian Schonlau etwa hält Zweifel an der bevorzugten feinen Klinge für unangebracht. „Wir spielen das seit eindreiviertel Jahren so“, stellte der Kapitän fest. „Richtig viele Gegentore haben wir dadurch nicht bekommen. Natürlich kann man sagen: Spiel den Ball lang oder lass ihn ins Aus gehen. Aber das ist unsere Art, Fußball spielen zu wollen, unsere Identität. Davon werden wir nicht abrücken.“

    Glatzel entwickelt sich immer mehr zum Blitz-Knipser des HSV. 24 Tore hat er in 35 Zweitliga-Spielen für Hamburg erzielt. Der Ex-Heidenheimer schlägt durchschnittlich alle 124 Minuten zu. Damit trifft er sogar schneller als die beiden Hamburger Sturm-Legenden Horst Hrubesch (alle 143 Minuten) und Uwe Seeler (alle 155 Minuten).

    Nur Simon Terodde (34, jetzt Schalke 04) ballerte noch effizienter. Bei ihm lag die Kugel alle 114 Minuten im gegnerischen Netz.

    Gemeinsam bilden Terodde, Glatzel, Hrubesch und Seeler die Top 4 der schnellsten HSV-Knipser. Gewertet wurden aber nur Profis mit mindestens zehn Toren für Hamburg – in der 1. und der 2. Liga.

    Der Mittelstürmer hat im Volkspark zwar noch einen bis 2024 laufenden Vertrag. Nach BILD-Informationen hat Glatzel darin allerdings eine bis Juni befristete Ausstiegs-Klausel verankert. Die Freigabe-Summe liegt offenbar bei unter zwei Millionen Euro. Die HSV-Fans zittern um ihren Top-Knipser...


    Der gebürtige Münchner Glatzel war im vergangenen Sommer für 1 Mio. Ablöse von Cardiff City nach Hamburg gewechselt. Mit 22 Liga-Treffern und fünf Pokal-Buden spielte der Ex-Heidenheimer die erfolgreichste Saison seiner Karriere.


    Dienstag kehrt Glatzel aus seinem Urlaub zurück. Dann geht es um seine Karriere. Offenbar noch in dieser Woche will er eine Grundsatz-Entscheidung treffen: Weiter beim HSV – oder ein neuer Anlauf in der Bundesliga?


    Der HSV wäre wohl bereit, den Kontrakt finanziell aufzustocken, wenn der Angreifer über 2024 hinaus verlängern würde. Eine andere Option könnte es sein, dass der Klub ihm die Ausstiegsklausel abkauft.

    Glatzel hätte das Spiel in Kiel für den HSV im Alleingang entscheiden können

    Mit sechs Torschüssen hatte er doppelt so viele Abschlüsse wie die komplette Kieler Mannschaft. Nutzen konnte er keinen. Am Ende ein entscheidender Grund, warum die Hamburger die Heimreise als Verlierer antraten.